Windows 10 - 1809
Eine neue Windows 10 Version wurde am 2. Oktober 2018 von Microsoft veröffentlicht. Wir sind mittlerweile bei Version 1809 angekommen, die auf den Namen Redstone 5 hört und einige Neuerung mit sich bringt, welche in diesem Beitrag vorgestellt werden sollen. Doch mit dem neuen Update kommt auch ein gravierender Fehler, der Microsoft zwang, die Auslieferung des Updates am 6. Oktober wieder zu stoppen. Nutzer berichten, dass beim Einspielen des Updates persönliche Daten gelöscht werden. Was genau beim Beziehen des neuen Updates beachtet werden muss, um Datenverluste zu vermeiden, wird in diesem Blogbeitrag aufgezeigt.
Wollen wir zuerst auf die Neuerungen des Updates eingehen. Diese lassen sich in fünf Kategorien unterteilen: Windows Shell, Windows Einstellungen, Microsoft Edge, System Apps und Sonstiges.
Windows Shell
Der Datei-Explorer lässt sich auf dunkel umstellen, sodass die Fenster nun nicht mehr nur weiß erscheinen
Ordner in der Startanzeige können nun benannt werden
Neues „Sicher entfernen“ Feature um Programme zu beenden, welche eine externe GPU verwenden (z.B. über Thunderbolt 3)
Das Snipping Tool wurde überarbeitet und soll in Zukunft Snip & Sketch heißen
Die Ablage (Strg + C) synchronisiert jetzt mit der Cloud und über Geräte hinweg
Drei Modi für die Projektion des Bildschirmes: Game, Productivity und Video Mode
Nach dem Update wird dem Benutzer eine „Out-of-Box Expirience“ Oberfläche angezeigt, welche ihn durch alle Einstellungen leiten soll
Die Game Bar wurde überarbeitet (Performanzübersicht u.Ä.)
Die Suche bietet Download-Links für Programme, nach denen gesucht wird
Windows Mixed Reality kann nun auch ohne einen Monitor verwendet werden
Das Feature „Storage Sense“ kann Dateien, welche lange nicht verwendet worden sind in die Cloud auslagern, um lokalen Speicher freizugeben
Emoji 11 ist nun verfügbar
Windows Einstellungen
Bluetooth Geräte zeigen jetzt den Batteriestand in den Einstellungen
Datennutzungsanzeige beinhaltet nun auch Roaming-Informationen
Der Fokusassistent aktiviert sich jetzt unabhängig vom laufenden Spiel
Die Einstellungen bieten nun einerseits eine Liste von am häufigsten gestellten Fragen, als auch Tipps und Vorschläge in der Seitenleiste
Schriftgrößen können unabhängig vom Gesamtdesign eingestellt werden
HDR Einstellungen können in den Anzeige-Einstellungen verwaltet werden
Windows unterstützt Schaltsekunden
Windows Update verwendet Maschinelles Lernen um die Installationszeiten von Updates festzulegen
Microsoft Edge
Einstellungen wurden überarbeitet, bieten mehr Symbolik
Einstellungen, ob Videos automatisch abgespielt werden dürfen, wurden hinzugefügt. Generell kann dies für verschiedene Seiten separat eingestellt werden
Die „Reading View“ wurde überarbeitet
Kreditkarten Informationen können im Browser gespeichert werden
Das PDF-Dateiformat hat ein neues Symbol und auch die eingebaute PDF-Anzeige hat neue Optionen
Meist besuchte Seiten werden in der Jumplist aufgelistet (Rechtsklick auf Edge Symbol)
Edge unterstützt nun die Web Authentication API um das Einloggen mit Hilfe von Windows Hello zu gewährleisten
Definitionen von Wörtern können in PDFs oder Büchern eingesehen werden
Neue Features für IT Administratoren wurden hinzugefügt
Der XSS (Cross-Site-Scripting) Filter wurde entfernt
Neue Einstellungen beim Drucken von PDFs über Edge
Die F1-Taste führt den Benutzer nun zur Microsoft Edge Support Seite
Auch lokal geöffnete PDF-Dateien werden in der zuletzt verwendete Dateien Liste gespeichert
Mit einem Rechtsklick können einzelne Tabs gemuted werden, auch wenn in diesen kein Audio abgespielt wird
Same-Site Cookie Unterstützung gegen Cross-Site Request Forgery (CSRF)
System Apps
„Your Phone“ kann zur Synchronisation mit Mobiltelefonen verwendet werden
Das „Windows Defender Security Center“ heißt nun „Windows Security“
Notepad unterstütz nun auch Unix/Linux und Macintosh Zeilenumbrüche (LF, CR)
Zoom in Notepad ist möglich (Strg + Mausrad)
Die Statusleiste in Notepad kann jetzt auch im Word Wrap Modus angezeigt werden
Der Task Manager zeigt nun auch den aktuellen und erwarteten Energieverbrauch
Sonstiges
In den Anzeige Einstellungen wurden die Erweiterten Grafikeinstellungen zu Grafikeinstellungen umbenannt
Im Task Manager gibt es jetzt Tipps für den Eco-Status von Prozessen (Maus über das Blatt-Symbol fahren)
Audioaufnahmen über die Game Bar wurden verbessert
Schlüsselwort suche verbessert (z.B. „rename“ führt nun zu „View your PC Settings“)
Daten werden nun nach Größe kategorisiert (Tiny: 0-10KB, Small: 16-1024KB, Medium: 1-128MB, Large: 128-1024MB, Huge: 1-4GB und Gigantic: >4GB)
Azure AD Nutzer können sich über Windows Hello biometrisch authentifizieren
„Your Phone“ wird standardmäßig im Start-Fenster angezeigt
Remote Server Administration Tools (RSAT) sind nun ein Feature on Demand
Selbstverständlich sind auch noch viele weitere kleinere Änderungen vorgenommen worden, auf welche hier nicht eingegangen wurde. Führt weitere ausführliche Dokumentationen gibt es das Windows Insider Program [1]. Dort werden für jedes individuelle Build Updates dokumentiert.
Wie schon zu anfangs erwähnt, kann es beim Einspielen der aktuellen Version des Updates zu Datenverlusten kommen. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, kann es sein, dass gewisse Daten im Ordner Windows.old zu finden sind. Dieser Ordner wird üblicherweise bei jedem Upgrade erstellt. Windows verschiebt alle benutzerspezifischen Dateien in diesen Ordner, führt daraufhin das Upgrade durch und verschiebt zum Schluss alle Dateien wieder zurück an den ursprünglichen Speicherort. Sollte der letzte Schritt nicht durchgeführt worden sein, kann sich ein Blick in den Ordner lohnen. Nutzer können Dateien dieses Ordners unter C:\Windows.old finden.
Generell wird vor jedem Update oder Upgrade ein Backup aller persönlichen Daten empfohlen. Damit geht man auf jeden Fall sicher bei Komplikationen jeglicher Art die eigenen Daten nicht zu verlieren. Nach dem Update sollten Einstellungen und Nutzerdaten überprüft werden, um sicherzustellen, ob auch wirklich alles sinngemäß esingerichtet wurde.
Nutzern der Windows 10 Versionen Pro, Enterprise und Education ist es in diesem Kontext möglich das Einspielen von neuen Versionen zu verzögern. Dies hat den Vorteil, dass genau solche Zero-Day Probleme vermieden werden können. Um Upgrades zu verzögern, können Sie in den Einstellungen unter Windows Updates/Erweiterte Optionen die Erweiterten Optionen öffnen. Hier finden Sie die Option Installationszeitpunkt für Updates auswählen. Wird hier Semi-Annual Channel (Targeted) ausgewählt, so wird ein Update sofort beim Erscheinen eingespielt. Will man dies verzögern, so sollte man die Option Semi-Annual Channel auswählen. Daraufhin lassen sich die Tage einstellen, wie lange ein Update verzögert werden soll. Hier sollte aber bedacht werden, dass Updates nicht zu lange verzögert werden sollen, um Verbesserungen im Bezug auf Sicherheitslücken nicht auszulassen. Windows 10 Home Benutzern steht diese Möglichkeit leider nicht zur Verfügung.
Wann Microsoft den Fehler behoben hat und das Update für die breite Öffentlichkeit über das Update Center zur Verfügung gestellt wird, ist zum Zeitpunkt nicht bekannt.
[1] https://blogs.windows.com/windowsexperience/tag/windows-insider-program/t
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