ExMon Exchange 2013 und 2016

Läuft die Festplatte Ihres Exchange Servers schneller voll als erwartet? Die CPU Auslastung schwankt aus unbekannten Gründen? Wenn sie auf diese oder ähnliche Fragen keine Antwort haben und beim Troubleshooten mit Ihrem Latein am Ende sind, könnte Ihnen der Microsoft Exchange Server User Monitor (ExMon) weiterhelfen. In seinem neusten Blogeintrag gibt unser Kollege Manuel Olk eine kurze Einführung in den nun auch für Exchange 2013 und 2016 verfügbaren ExMon.

Einleitung

Der Microsoft Exchange Server User Monitor (ExMon) ermöglicht Exchange Administratoren individuelles Nutzerverhalten zu beobachten und zu analysieren, um dadurch Rückschlüsse auf Funktionsweise und Performance des Exchange Servers zu ziehen. Dadurch erlaubt er den Administratoren ebenfalls zu kontrollieren, inwiefern der Server die User Experience beeinflusst. Seit dem 16. Februar ist ExMon nun auch für Exchange 2013 und 2016 verfügbar [1].

Für was kann ExMon genutzt werden?

Durch ExMon können interessante Informationen gewonnen werden, wie z.B. die von Usern verwendeten Outlook Versionen oder Modi, aber auch Informationen zu Ressourcenauslastung des Exchange Servers.

Leider hat aber auch ExMon seine Grenzen. So werden beispielsweise von extern kommende Mails via SMTP oder nicht MAPI-Protokolle zum Zugriff auf Accounts, wie POP3 und IMAP4, nicht von ExMon berücksichtigt und mit aufgezeichnet. Genauere Angaben, welche Daten und Informationen protokolliert werden, sind der dem Download [2] beiliegenden Dokumentation zu entnehmen.

Warum sollte ich ExMon nutzen?

Durch ExMon lassen sich bestimmte Muster im Nutzerverhalten erkennen und verstehen. Die dadurch gewonnenen Informationen können genutzt werden, um für die Zukunft zu planen und die Upgradephilosophie an den Bedarf anzupassen.

Auch zum Troubleshooten von besonders kniffligen Fällen, in denen andere Protokollierungs- und Monitoring-Tools nicht detailliert genug mitschneiden, kann ExMon zur Lösung beitragen.

Daten sammeln

Um Daten zu sammeln, installiert man zunächst ExMon auf einem Exchange Mailbox Server. Außerdem sollte man sich vor dem Start von ExMon vergewissern, dass alle Exchange Dienste, die für die Mailbox Rolle notwendig sind, einwandfrei laufen.

ExMon legt in einminütigen Intervallen neue .etl-Dateien im Installationsverzeichnis an und speichert darin die gesammelten Informationen. Es gibt mehrere Methoden, um mit ExMon Daten zu erheben, beispielsweise auch über die Kommandozeile. Dieser Blogeintrag beschränkt sich allerdings auf das direkte Verfahren mit ExMon, das ganz einfach wie folgt funktioniert.

Um mit dem Sammeln zu beginnen, genügt es, ExmonAdvancedUI.exe zu starten und in der GUI auf Start zu drücken. Um die Aufnahme zu beenden, klickt man auf Stop.

Daten einsehen und auswerten

Hat man die Aufnahme mit Hilfe von Stop beendet, kann man entweder die gerade aufgenommenen Daten einsehen oder mit File à Open früher aufgezeichnete Daten, eventuell sogar von anderen Exchange Servern, öffnen.

So befinden sich im oberen Screenshot unter der ByUser Ansicht die gesammelten Informationen zum Ressourcenverbrauch der Nutzer. Jede Zeile repräsentiert dabei jeweils einen Nutzer (identifiziert durch die GUID), unabhängig davon mit wie vielen Rechnern Zugriff auf den Exchange Server besteht.

Mit einem Doppelklick auf einen User, lassen sich detailreichere Informationen öffnen, die nur diesen Benutzer betreffen. Eine genauere Beschreibung der verschiedenen Ansichten und Daten können wie bereits erwähnt der Dokumentation entnommen werden.

Exportieren von Daten

Anders als in früheren Versionen gibt es bei dieser ExMon Version keine explizite Exportierfunktion. Möchte man dennoch Daten exportieren, genügt es die davon relevanten zu markieren und mithilfe von Kopieren und Einfügen in andere Dateien, wie z.B. aus Excel, zu übertragen.

[1] http://blogs.technet.com/b/exchange/archive/2016/02/16/exchange-2013-and-2016-exmon-tool-is-now-available.aspx
[2] https://www.microsoft.com/en-us/download/confirmation.aspx?id=51101