Windows Server ReFS

ReFS, oder Resilient File System, ist Microsofts neues Dateisystem. Es wurde mit Windows Server 2012 eingeführt und ist zum Zeitpunkt dieses Blogeintrags nur in der Servervariante von Microsofts Betriebssystem verfügbar, es deutet sich jedoch an, dass es durch ein Update für Windows 8 nachgereicht wird. In diesem Blogpost möchte ich darauf eingehen was ReFS kann, wofür es gedacht ist und ob ReFS NTFS ersetzt.

Zu was ist ReFS in der Lage?

ReFS wurde mit dem Ziel entwickelt, ein robustes Dateisystem zu gestalten, welches sehr gut skaliert und nahezu immer Verfügbar ist. ReFS baut auf NTFS auf und unterstützt die Mehrzahl an Win32 APIs, nicht unterstützt werden:

Dies bedeutet, dass zum Beispiel WDS (Windows Deployment Service) nicht mit ReFS arbeiten kann, da es NTFS spezifische Funktionalität benötigt. Auch Data Deduplication ist nicht kompatibel mit ReFS und Sie können es nicht als Boot/Systemvolumen verwenden. Informieren Sie sich also im Vorfeld ob ReFS Ihren spezifischen Anwendungsfall unterstützt.

Für was ist ReFS nun also gedacht?

Microsoft beschreibt ReFS aktuell als Dateiformat für große Datenspeicher, welches sein volles Potential in Verbindung mit Storage Spaces ausspielen kann. Die wichtigsten Funktionalitäten von ReFS werden beschrieben mit Integrität, Verfügbarkeit, Skapierbarkeit und Proaktive Fehlererkennung.

Integrität beschreibt eine neue Schreibmechanik, welche Allocate on Write genannt wird. Hierbei werden, nicht wie bei NTFS die alten Daten direkt überschrieben, sondern ReFS sucht eine freie Stelle im Speicher, schreibt dort die aktuellen Daten und löscht erst nach erfolgreichem Schreiben die alten. So kann z.B. im Falle eines Stromausfalls immernoch auf die alten Daten zurückgegriffen werden, bei NTFS wären sie Korrupt. Auch werden zu allen Daten Checksummen gespeichert.

Verfügbarkeit beschreibt die Fähigkeit von ReFS Datenbeschädigung selbst zu beheben ohne dass das System offline geschaltet werden muss. Wird ReFS zusammen mit gespiegelten Storage Spaces genutzt, erkennt es selbstständig Korruption anhand der Checksummen, sucht sich eine funktionierende Kopie und ersetzt automatisch die Fehlerhafte. Wenn keine saubere Kopie zu finden ist, ist ReFS in der Lage die korrupten Daten einzugrenzen und aus dem Volumen auszuschließen, sodass alle intakten Daten weiterhin verfügbar sind. Das "chkdsk"-Tool ist nicht vorhanden und wird nicht benötigt.

ReFS ist für große Datenmengen ausgelegt und somit ist Skalierbarkeit quasi selbsterklärend. Hier wird auf absehbare Zeit wohl die Hardware der begrenzende Faktor bleiben. ReFS ist theoretisch in der Lage mit Daten der Größe 2^64-1 Bytes (etwa 16 Exabyte) umzugehen und unterstützt einzelne Volumen bis 2^78 Bytes mit 16KB Cluster (Windows Stack addressing erlaubt aktuell 2^64 Bytes).

Die Proaktive Fehlererkennung greift die Integritätsfunktionen auf und durchläuft regelmäßig das Volumen auf der Suche nach verborgenen Beschädigungen um direkt eine Reparatur auszulösen.

Trotz dieser vielversprechenden Funktionalität ersetzt ReFS aktuell nicht NTFS. Es is zunächst ausschließlich zur Datenspeicherung gedacht.

Quellen: http://technet.microsoft.com/de-de/library/hh831724.aspxhttp://blogs.msdn.com/b/b8/archive/2012/01/16/building-the-next-generation-file-system-for-windows-refs.aspxhttp://blogs.technet.com/b/askpfeplat/archive/2013/01/02/windows-server-2012-does-refs-replace-ntfs-when-should-i-use-it.aspx